2024-03-0911:21
Lange Zeit hatten der VfB und seine Fans in den vergangenen Jahren auf einen Pflichtspielsieg gegen Union Berlin warten müssen. Nach dem Bundesliga-Premieren-Sieg in der Hinrunde (3:0) und dem Sieg im DFB-Pokal (1:0) kurz darauf folgte am Freitagabend der bereits dritte Streich in dieser Saison gegen die Berliner. Dabei hatte VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth einen „nervösen Auftakt“ der Elf von Sebastian Hoeneß gesehen, die im Aufbauspiel mehrfach den lauernden Berlinern aufsaßen und diese so zu guten Möglichkeiten kommen ließen. „Wir haben aber schnell die Kontrolle über das Spiel übernommen und ein variables Spiel über die Flügel und das Zentrum aufgezogen“, so Fabian Wohlgemuth. Auf dem linken Flügel wirbelten wie so oft in den letzten Wochen Maximilian Mittelstädt und Chris Führich, die immer wieder gefährliche Bälle in den Strafraum der Gäste schickten. Den Führungstreffer besorgte am Freitagabend nach etwas weniger als 20 Minuten aber eine blitzschnelle Kombination durch das Zentrum, bei der Atakan Karazor mit einem steilen Pass in die Spitze Serhou Guirassy einsetzte, der trocken ins lange Eck einschoss.
Der VfB verpasste es in den verbleibenden Minuten bis zur Halbzeit, einen weiteren Treffer nachzulegen und hatte kurz nach Wiederanpfiff Glück, dass die Unioner nicht den Ausgleich erzielten. Auf der anderen Seite schlug nach etwas mehr als einer Stunde der VfB in Person von Chris Führich eiskalt zu. Einen geklärten Ball der Berliner brachte der Flügelspieler herausragend in seine Kontrolle und schlenzte das Leder nach einer kurzen Körpertäuschung ins lange Eck – 2:0. Nach dem Platzverweis gegen Unions Andras Schäfer war der Widerstand der Gäste gebrochen. „Wir hatten das Spiel spätestens nach der Roten Karte im Griff, hätten davor aber noch griffiger und gieriger sein können. Das Spiel hätte das ein oder andere Mal kippen können, aber Alex war zur Stelle“, freute sich Torschütze Chris Führich.
Erste weiße Weste im neuen Jahr
Für VfB-Keeper Alexander Nübel gab es nach dem zehnten Bundesliga-Heimsieg der Saison am Freitagabend doppelten Grund zur Freude. „Union war ein harter Brocken und im Vergleich zu den Spielen in der Hinrunde deutlich verbessert. Für uns ist es ein super Abend, dazu haben wir noch zu Null gespielt. Besser kann ein Freitagabend nicht verlaufen“, freute sich der Schlussmann über sein zehntes Pflichtspiel ohne Gegentor in der laufenden Saison (sieben davon in der Bundesliga). Es war das erste Spiel im Jahr 2024, dass der VfB ohne Gegentor beenden konnte. Das war nach dem Startelf-Ausfall von Kapitän und Abwehrchef Waldemar Anton nicht selbstverständlich, wie Fabian Wohlgemuth einordnete: „Die Abwehr ist trotz des Ausfalls von Waldi stabil aufgetreten und hat kaum etwas zugelassen. Wenn du am Ende ohne Gegentor dastehst, heißt das, dass deine Abwehr sattelfest war.“
Dass Kapitän Waldemar Anton im zweiten Durchgang dennoch auf dem Platz stand, war der Verletzung Anthony Rouaults in der ersten Hälfte geschuldet. Der Franzose, der unter der Woche fest vom VfB verpflichtet wurde, zog sich einen Kieferbruch zu und fällt für einige Wochen aus.